Sugar Plum (Margit Pflaum) 

(geb. 1959 in Deutschland), ist Aktionskünstlerin und Malerin. Sugar Plum war von 1981 weg Mitglied in der Kommune Friedrichshof von Otto Muehl und erlernte dort künstlerische und aktionistische Ausdrucksformen im Bereich Malerei, Skulptur, Performance und Tanz. Ein wichtiges Element ihrer Arbeiten ist zudem Fotografie und Film.

Zu den bekanntesten Arbeiten der seit 2009 in Wien lebenden und arbeitenden Künstlerin zählen die Landschaftsbilder von ihren Aufenthalten an der portugiesischen Algrave (1995) mit sonnendurchflutenden Lagunen, Oliven- oder Orangenhainen als Motive sowie die Zyklen „Frau am Klo“ und „Frau am Fenster“. „Frau am Klo“ beginnt am Ende ihres Aufenthaltes im "Atelier Algarve" als Antwort auf ein sexistischen Weltbild, von dem sich Sugar Plum zu verabschieden beginnt. Durch Übertreibung der weiblichen Formen wird das sexistisch auf einen Körperteil reduzierte Bild der Frau - das Gesäß – in Kombination mit den runden Formen der Toilette, als eine Karikatur ironisiert und ad absurdum geführt.

Alle Bilder zeichnen sich durch eine expressive und farbintensive Malweise mit einer dynamischen Pinselführung aus, viele Werke beinhalten aktionistische oder performanceartige Elemente. Die Zyklen „Frau am Klo“ und „Frau am Fenster“ enthalten beispielsweise „Original-Abdrücke“ verschiedener Körperteile, darunter, richtig, auch der Po der Künstlerin. In ihren skulpturalen Objekten verarbeitet Sugar Plum auch die Themen „Vaterfiguren“ und abermals „Abschied“, etwa in ihrer aktuellen Serie mit Koffern, wo sie diverse, sehr ambivalente Gegenstände als Metapher für ihre Lebensabschnitte kombiniert. Darunter skelettierte Tierschädel sowie Spiegel, Blumen und „liebliche“ Puppenköpfe. Beispiele für ihre künstlerischen Videos sind etwa die Kurzfilme „Vanitas“ und „Vanity – Die Büchse der Pandora“.

Nach der erstmaligen Präsentation einzelner Malarbeiten in der Galerie Czaak und im Rahmen der Art Karlsruhe (15. bis 19. Februar 2017), folgt im Oktober 2017 in eine Einzelausstellung mit einer retrospektiven Werkschau der Malereien und einer aktionistischen Performance. „Margit Pflaum ist ein sehr interessanter Mensch und Sugar Plum eine faszinierende Künstlerin, die ihre mehrheitlich sehr intensiven Lebenserlebnisse in ihren nicht minder intensiven und entsprechend ausdrucksstarken Kunstwerken verarbeitet“, so Christian Czaak. „Besonders erwähnenswert ist ihre absolut professionelle Präsentationsform und ihre große Schauspielkunst die ihresgleichen in der Kunstwelt sucht“, betont Czaak.